
Liebe Leserinnen und Leser, unter der Rubrik „Wahlhelfer“ starteten wir eine Serie von Artikeln, die in losem Abstand erscheinen und Ihnen einige Denkanstöße zur Entscheidungsfindung bei der nächsten Wahl anbieten. Sie sind in der Wahlkabine alleine, Sie können dort ankreuzen, was Sie wollen. Das ist Ihr Recht. Nutzen Sie es unbedingt!
Heute: Nur Bares ist Wahres
Bargeldlos bezahlen ist bequem. Es ist modern und schick. Super cool, einfach das neueste Handy zu zücken, damit über einen Apparat zu gleiten, und schon ist die Rechnung bezahlt. Bargeld ist old school, für Zurückgebliebene, jeder fummelt daran herum. Es dauert lange, bis das Geld gezählt und sortiert ist. Es liegt schwer in der Tasche, ist schmutzig, mit Bakterien und Viren überzogen und wird von Kriminellen verwendet. Und gestohlen werden kann es einem auch. Also weg damit!
Können Sie sich diesen Argumenten anschließen? Dann bitte ich Sie um die Chance, Ihre positive Sicht auf die Bargeldlosigkeit etwas in Frage zu stellen.
Eine plakative Behauptung vorab:
Das ist das Ziel der Bargeldabschaffung: Alle unterwerfen und vollständig kontrollieren. Das Gummibärchen, welches man Ihnen dafür anbietet, ist das Märchen der besseren Kriminalitätsbekämpfung. Das betrifft aber nur die kleinen Fische. Oder haben Sie zu den Cum-Ex-Betrügereien viele Verurteilungen gesehen? Und die waren alle unbar verbucht!
Und nun eine ausführlichere Argumentation:
Jede bargeldlose Zahlung hinterlässt digitale Spuren, die es in sich haben. Viele Menschen meinen, sie hätten nichts zu verbergen. Das ist ein Trugschluss.
Vor vielen Jahren verklagte in den USA ein Vater einen Einkaufsmarkt, weil dieser seine minderjährige Tochter mit Werbung für Schwangeren- und Baby-Bedarf überhäufte. Er fand das unverschämt und anmaßend – und verlor den Prozess in dessen Verlauf sich herausstellte, dass seine Tochter tatsächlich schwanger war. Woher wusste der Markt das? Aus dem geänderten Einkaufsverhalten der Tochter, welches er aus den Einkaufsdaten ableiten konnte. Sie wissen schon: „Kunden, die dieses Produkt kauften, …“
Die Tochter wollte das Ereignis vor ihrem Vater verheimlichen. Vielleicht hatte Sie Angst vor seiner Reaktion oder wollte ihn erst sorgsam darauf vorbereiten. Jedenfalls ist ihr das misslungen wegen der Spuren, die sie hinterließ. Mit Bargeld (und ohne Kunden- oder Rabattkarte!) wäre Sie weitgehend anonym geblieben. Sie hätte hoffen können, anonym einzukaufen und ihr süßes Geheimnis wahren zu können. Niemand, auch nicht der Händler, hätte mitlesen können. Und wenn sie bei dem Händler nicht persönlich bekannt gewesen wäre, hätte er sie niemals mit Werbung überschütten können.
Es geht niemanden etwas an, wann sie wo was in welchen Mengen gekauft haben! Niemanden außer Ihnen selbst!
Wenn Sie glauben, dass Ihre Einkäufe harmlos wären und es egal sei, ob diese bekannt wären, dann stellen Sie sich bitte vor, dass Ihr Händler genau weiß, wieviel sie so im Durchschnitt einkaufen. Er kennt sogar die einzelnen Artikel. Ihr Zahlungsdienstleister kennt zwar (noch) nicht die Artikel, aber das Geschäft und den Betrag und kann daher Rückschlüsse ziehen, was sie in welchen Mengen wann und wo eingekauft haben. Er kann Bewegungsprofile aufbauen und sogar sehen, ob sie gesund sind und teilweise auf ihre Krankheiten Rückschlüsse ziehen. Wenn Sie regelmäßig im Sanitätsbedarf einkaufen, haben sie vielleicht Inkontinenzprobleme? Oder Sie haben beim Kardiologen eine Igl abrechnen lassen? Wollen Sie, dass Ihr Zahlungsdienstleister das weiß? Warum sollte er wissen, ob Sie gerade zu Hause oder doch fern ab in München sind und dort ein Doppelzimmer und Essen für zwei Personen bezahlen wo Ihr Partner doch gerade zu Hause Lebensmittel mit der Karte bezahlt hat? Wen außer Ihnen geht es etwas an, wo Sie sind und was Sie machen? Wenn zeitgleich Ihre Begleitperson auch per Karte zahlt, dann kann Ihr Zahlungsdienstleister evt. sogar erschließen, mit wem Sie gerade unterwegs sind. Möglicherweise ein Liebesabenteuer? Oder ein konspiratives Treffen von Regierungskritikern? Vielleicht ist Ihnen der Zahlungsdienstleister wohl gesonnen und der Staat hat noch kein Interesse an diesen Daten. Das kann sich jederzeit ändern. Und ein EDV-Schlupfloch könnte jetzt schon auf einen Schlag all diese Daten ins Internet spülen oder in die Hände von Erpressern. Das könnte unangenehm werden. Besser, wenn es solche Daten gar nicht erst gibt.
Wenn Sie das noch nicht überzeugt, dann fahren wir die ganz harten Geschütze auf: Stellen Sie sich vor, Sie leben im Dritten Reich und möchten einen Juden verstecken und es gibt kein Bargeld. Wie kommen Sie an die Lebensmittel, um Ihren lieben und todesgefährdeten Mitmenschen durchzufüttern? Einfach einkaufen? Geld haben Sie als reicher Mensch genug. Aber: Wenn Sie sich die Lebensmittel für den Juden nicht vom eigenen Leib absparen wird es dem Händler und ihrer Bank sofort auffallen, dass Ihre Lebensmittelumsätze im Umfang von zufälligerweise genau einer Person angestiegen sind. Was glauben Sie, wie lange Sie noch ungestört einkaufen werden? Ohne Bargeld bekäme Ihre Bank alles mit, auch wenn Sie unterschiedliche Händler aufsuchen würden. Und Sie können sicher gehen, dass ein Staat, der derart Böses im Schilde führt, alle Banken und Zahlungsdienstleister anzapft und die Daten bei sich im staatlichen Rechenzentrum zusammenführt und auswertet. Mit Bargeld könnten Sie unterschiedliche Händler kontaktieren und Ihre Bank bekäme nicht mit, wofür das Geld weg ginge. Und die Händler hätten nicht ausreichend Vergleichsdaten. Mit Bargeld hätten Sie und Ihr Schützling wesentlich bessere Überlebenschancen.
Ja, im Moment haben wir die Situation nicht, niemand stellt Juden nach. Aber wir hatten sie schon einmal. Und wir müssen immer damit rechnen, dass wieder etwas schief geht und erneut solche schlechten Zeiten ausbrechen. Wer weiß, wer dann gerade schlecht gelitten ist und sich verstecken muss. Es könnte auch Sie treffen. Wenn nicht mehr die Möglichkeit besteht anonym zu bezahlen, dann wird es kein Entrinnen geben! Weder könnte ein Mensch versteckt werden, noch könnte er fliehen, denn sein Konto wäre sicherlich sofort gesperrt und er käme nicht mehr an sein Vermögen. Und wer würde helfen, wenn es sofort erkannt würde?
Ok, dann sorgen wir dafür, dass man immer das Recht hat, bar zu bezahlen. Gute Idee, reicht jedoch nicht. Wenn alle das Recht haben, es aber nicht nutzen, dann fällt derjenige, der es dann plötzlich nutzt, sofort auf. Es muss unauffällig sein, Bargeld zu nutzen! Nur wenn das gewahrt ist, haben wir eine Versicherung für schlechte Zeiten!
Daher mein dringender Appell: Nutzen Sie Barzahlung wo es nur geht. Und verzichten Sie auf Rabattkarten oder -Apps, wenn Sie es sich leisten können. Rabattkarten sind Datensammler par excellence. Es geht niemanden etwas an, was sie wo einkaufen! Halten Sie immer ein paar Euros Überlebensreserve zu Hause vor. Und betrachten Sie jeden, der Ihnen das Bargeld ausreden will, als potentiellen Feind der Freiheit! Jeden! Manch einer will nur Geschäfte machen, andere aber vielleicht mehr. Wenn es zu spät ist, gibt es kein Entrinnen mehr.
Bargeld ist wie eine Freiheitsversicherung. Sie kostet Prämie wie z.B. Komfortverlust, Verlustrisiko, Missbrauch durch Kriminelle, entgangene Rabatte. Im Gutfall benötigt man die Versicherung nie, hat sich „umsonst abgemüht“ und Prämie bezahlt. Aber wenn wirklich der Fall eintritt, dann ist sie Gold wert! Und für die Risiken des Bargeldes benötigen wir andere Lösungen, die sich auch finden lassen.
Bargeldfeinde sind Freiheitsfeinde, insbesondere in der Politik. Ohne Bargeld besteht eine vielfach höhere Kontrollmöglichkeit. Wir wären auf Gedeih und Verderb dem Wohlwollen von Politik und Zahlungsdienstleister ausgesetzt. Bei unerwünschtem Verhalten wäre es ein Leichtes, ein Konto zu sperren und damit den Inhaber aus dem Spiel zu nehmen. Kein Konto, keine Zahlungsmöglichkeiten mehr. Sie könnten noch nicht einmal mehr 1.000 EUR aus dem Schrank holen und sich die 400 km zur Grenze durchschlagen. Vielleicht könnten Sie Gold tauschen …
Gelegenheit macht Diebe. Beachten Sie bitte, dass dann, wenn die Politik die Möglichkeit hätte, unerwünschtes Verhalten mit Kontoeinschränkungen bis hin zu Sperrungen zu sanktionieren, sie dies sicher tun würde. Zuviel Benzin gekauft? Schlecht für die Umwelt, Konto eingeschränkt, Bezahlung von Kraftstoffen gesperrt. Die Regierung kritisiert? Zwei Wochen nur noch Lebensmittel und sonst nichts einkaufen. Geld an die falsche Organisation gespendet? Vier Wochen Bezahlungen nur noch im Umkreis von fünf Kilometern um Ihre Wohnung. Es gibt vielfältige Möglichkeiten.
Glauben Sie mir, wenn Möglichkeiten da sind, dann werden sie genutzt werden. Vielleicht nicht von heute auf Morgen, aber Schritt für Schritt immer ein kleines bisschen mehr. Wie beim Frosch im Kochtopf, bei dem das Wasser nur ganz langsam erhitzt wird und der Frosch gar nicht merkt, wie es zu heiß wird. Bis es zu spät ist.
Was hat das mit der Wahl zu tun: Schauen Sie, wer Bargeld abschaffen oder die Nutzung deutlich zurückdrängen und begrenzen will oder es schon tat und wählen Sie andere Parteien! Natürlich gibt es gute Gründe, mit denen man Ihnen die Bargeldabschaffung verkaufen will. Aber es gibt noch bessere Gründe, das Bargeld zu behalten. Wer das Bargeld zurückdrängen will, der will gut getarnt Ihre Freiheit einschränken, Sie kontrollieren, abhängig machen und letztlich vollständig unterwerfen. Das ist das Ziel der Bargeldabschaffung: Alle unterwerfen und vollständig kontrollieren. Das Gummibärchen, welches man Ihnen dafür anbietet, ist das Märchen der besseren Kriminalitätsbekämpfung. Das betrifft aber nur die kleinen Fische. Oder haben Sie zu den Cum-Ex-Betrügereien viele Verurteilungen gesehen? Und die waren alle unbar verbucht!
Meine Meinung. Sie dürfen selbstverständlich eine andere haben, müssen aber nicht. Sie sind frei in Ihrer Entscheidung.
It is your choice! Sie haben die Wahl. Am 23.02.2025.
Früher erschienen in dieser Artikelserie:
Wahlhelfer (1) – Wählen oder Nichtwählen, das ist hier die Frage https://initiativefreiundselbstbestimmt.com/2024/12/27/wahlhelfer-1-wahlen-oder-nichtwahlen-das-ist-hier-die-frage/
Wahlhelfer (2) – Überlegungen zu Deppen, Idioten und anderen Schwachköpfen
Wahlhelfer (3) – Grüne Logik (1) Militärbudget
Wahlhelfer (4) – ePA (elektronische Patientenakte), Terminsache 15.1.2025
Wahlhelfer (5) – Sind wir dumm?
Wahlhelfer (6) – Ich höre Stimmen
Wahlhelfer (7) – Kriegstauglichkeit
Wahlhelfer (8) – Jetzt hören Sie mal gut zu!
Wahlhelfer (9) – Piraten, rette sich wer kann!
Bild: qtfix0017
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