Y-Reisen, direkt aus dem Maschinenraum der Republik …

5 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) möchten die NATO-Staaten zukünftig für das Militär ausgeben. 5 % des deutschen BIP sollen daher demnächst pro Jahr in die Bundeswehr fließen. Diese und weitere Zahlen siehe Quelle (1). Aus heute 63 Mrd. Euro pro Jahr sollen nach dem Wunsch unserer „UnsereDemokratie“-Geschäftsleitung (das heutige BIP zu Grunde gerichtet gelegt) 220 Mrd. Euro pro Jahr für unser olivgrünes Reisebüro „Y-Reisen“ werden. Mit diesem, eine lange Dürre beendenden, schier unendlichen, regenwaldähnlichen Geldregen sollen die Reisegefährte zu Lande, zu Wasser und in der Luft aufgepeppt werden, die Reichweite verbessert und die Zuladungskapazitäten für deutlich mehr Gepäck erhöht werden. Es soll sogar selbst fahrendes und selbst fliegendes Gepäck angeschafft werden. Sicher sind darunter auch 48.000 Brückenpanzer, damit der nationale Transport trotz maroder Brücken reibungslos von statten gehen kann. Mit all diesen Anschaffungen möchte die Geschäftsleitung es ermöglichen, ungebetene Besucher nach deren unerwünschtem Auftreten bei der Rückreise zu begleiten und vor allem mit einem großen Gegenbesuch mit vielen Gastgeschenken im Gepäck zu beglücken, auf das dem Nachbarn die Lust an Besuchen dauerhaft vergrämt sei. Es gibt auch schon ein Lieblingsreiseziel. Fragt sich nur, ob die erwarteten Besucher überhaupt Lust auf einen Besuch bei uns haben, um dann eine erlebnisreiche Rückreise mit Y-Reisen geschenkt zu bekommen. Aber wer weiß schon, wie die Nachbarschaft gestrickt ist? Möglicherweise hat sie großen Bock auf Abenteuerreisen oder betrachtet es gar als Lustreise? Wir wissen es leider nicht, da der Gesprächskontakt auf Grund des starken Klimawandels abgebrochen ist. Aber sei es drum. Das ficht unsere Geschäftsleitung jedenfalls nicht an, sie ist felsenfest überzeugt, dass es zu einem ungebetenen Besuch kommen wird und will das Reisebüro ausbauen. Das wäre aus Sicht der Geschäftsleitung auch dringend angeraten, ist man doch mit dem Aufbau einer kleinen Außenstelle im Baltikum schon komplett ausgelastet und weitere Außenstellen wären überfordernd (Quelle (2)).

Da all die angeschafften Reisemittel und -utensilien bedient werden müssen tritt die Werbeagentur von Y-Reisen dem aktuellen eklatanten Mangel an Busfahrern und Gepäckträgern schon vorsorglich entschieden entgegen und betreibt intensiv und planvoll Reklame, indem sie u.a. Postkarten á la „Junger Mann/junge Männin zum Mitreisen gesucht“ versendet:

Wir dürfen gespannt sein, wie sich all die Planlosen auf wundersame Weise zu planvollen Superhelden verwandeln. Und wie sich Malte-Torben als Busfahrer macht, wird er doch auch mit 25 Lenzen immer noch von seiner Mutter im Lastenfahrrad zur Arbeit gefahren. Aber vielleicht kann sie im Gepäckabteil mitfahren, damit er weiter bestens betreut und pünktlich zum Bus gebracht wird, die Kleider gewaschen bekommt und das Klopapier nie ausgeht. Oder die unheimlich männlich aussehende, bärtige Yasmin, die sieben Stunden pro Tag in den SocialMedia sucht, ob sie jemand mit dem falschen Pronomen angesprochen hat. Sicher hochinteressant wird die Integration von Khaled in das Reiseteam. Khaled ist sehr selbstbewusst und kampferfahren, hat schon bei Free Palestine Demos mitgewirkt und kennt keine Hemmungen. Ein idealer Kämpfer, auch mit einfachsten Waffen. Er ist leider sehr reizbar und zielt im Übereifer manchmal in die falsche Richtung. Das könnte insbesondere ein Problem werden, wenn größere Mengen regenbogentragende Menschen im Reiseunternehmen eingestellt werden. Auch müsste man die Einbürgerung noch durchführen.

Gruppenpsychologisch sicher ein gutes Forschungsfeld könnte die Aufnahme der „Wir sind tolerant und bunt“-Fraktion sein, fühlen sich die Vertreter dieses Schlages doch sehr schnell beleidigt und rufen nach Meldestellen und Ausschlüssen derer, die aus toleranter Sicht etwas absolut nicht tolerierbares wie z.B. „Mohrenkopfbrötchen“ gesagt haben. Oder einfach nur „Könnte es sein, dass Ihr Euch irrt?“ Im Prinzip wären die „Mit-dem-spiel-ich-nicht“-Kandidaten gute Kämpfer, nur ist die Justierung auf das richtige Ziel etwas außergewöhnlich: Es müsste sichergestellt werden, dass die eigenen Mitarbeiter nichts sagten, dann sagten sie auch nichts Verkehrtes, was die Toleranz-bunt-Fraktion aufbringen könnte. Dann müsste noch geschickt die Information verbreitet werden, dass der Feind dies und das gesagt hätte und schon wären sie nicht mehr zu bremsen.

Eine andere Herausforderung für die psychologische Abteilung ist bei der Einarbeitung der FFFF zu erwarten – den Fridays for Future Fans, die sich hartnäckig weigern, in irgendetwas einzusteigen, was nicht voll elektrifiziert oder mit reiner Muskelkraft betrieben wird. Voll auf Klimaschutz getrimmt wird es unglaublich schwer werden diesen Menschen zu erklären, dass das böse CO2 nur für alle anderen Unternehmungen böse ist, nicht aber bei Y-Reisen, weswegen Y-Reisen auch nicht in die Klimabilanz einberechnet wird. Im Gegenteil, je mehr Y-Reisen, desto besser das Klima an den Orten, die bereist wurden. Ok, vielleicht nicht so für die lokale Natur, aber gesellschaftlich eben. Es gibt keinen Widerspruch mehr, kaum Leben zwar, aber dafür alles so friedlich. Ach ja, und es muss natürlich penibel verhindert werden, dass die FFFF Zugang zu Kleber oder Farbe bekommen. Das jedoch ist bei dem aktuellen Unterschuss bzgl. dieser Materialien kein Problem.

Die besten Integrationsaussichten haben sicherlich die Omas (und Opas) gegen Rechts. Absolute Treue und Loyalität zum Staat sowie blindes Gehorsam garantiert. Traumhafte Bedingungen für den Ausbilder. An der Gesundheit und körperlichen Leistungsfähigkeit müsste noch etwas gearbeitet werden. Vielleicht kann man eine Impfung dafür entwickeln. Rein freiwillig natürlich.

Auch die „Ich-mach-was-mit-Medien“-Fraktion sollte leicht integrierbar sein, und eine wohlgesonnene Berichterstattung direkt von der Fro, nein, von den Reisezielen natürlich, ist nicht zu verachten. Schöne Bilder sind immer gut zu gebrauchen. Wobei, ob das die KI nicht auch könnte?

Das beauftragte Casting-Unternehmen indessen hofft innigst, dass sich nicht zu viele Oppositionelle melden, denn sie haben noch keinen Weg gefunden, wie man diese frustrierten und fehlgeleiteten Menschen an richtig großen und durchschlagenden Waffen ausbilden soll, wo man doch eben vor dieser Klientel im zivilen Leben massiv Angst hat und ihnen schon den Zugang zu allerkleinsten Wäffelchen verwehren will. Auch einige Vertreter des anderen Extrems rufen beim Casting-Unternehmen kalten Schweiß hervor, fehlt noch die zündende Idee, wie man verhindern kann, dass die „Killt-die-Reichen“-Fraktion sich nicht urplötzlich gut bewaffnet gegen die eigenen Auftraggeber richtet.

Während sich die Werbeagentur und das Casting-Unternehmen noch an ihren Großaufträgen abarbeiten haben die Architekten und die Ausstatter, die für Unterkünfte und Berufskleidung für die Neuen sorgen sollen, ganz andere Probleme. Getreu dem Motto „Des einen Freud`, des anderen Leid“ sind die Architekten sehr glücklich über die unerwartete Möglichkeit zur Steigerung der Baukosteneffizienz, können sie doch die Stockwerkshöhe der neuen Unterkünfte um 25 cm reduzieren, da den „Neuen“ der Kopf nicht mehr nach oben, sondern um 90 ° nach vorne gekippt angewachsen ist. Das spart eine komplette Reihe Steine pro Stockwerk. Die Fenster sind überflüssig und können auch weggelassen werden. Das reduziert die Kosten deutlich. Im Gegensatz dazu bereitet den Ausstattern dieser Sachverhalt einiges Kopfzerbrechen, denn sie müssen nicht nur besondere Befestigungsmethoden für die branchenübliche Kopfbedeckung finden, vielmehr müssen sie eben diese Kopfbedeckung zusätzlich mit einer 360 ° Kamera mit Longlife-Akku ausstatten, deren Bild permanent auf das auf den Händen der Neuen festgewachsene Smartphone übertragen werden muss, da sie sonst nicht mehr in der Lage sind, alles was mehr als einen Meter Umkreis von ihnen entfernt ist, wahrzunehmen. Die Controlling-Abteilung berechnet derzeit noch, ob die Einsparungen im Bauwesen ausreichen, um die Mehrkosten der Ausstatter abzudecken. Mit einem Ergebnis wird in ca. vier Jahren gerechnet.

Für die Truppe insgesamt sehr hilfreich werden könnte auch die neuentwickelte „Inklusive Gute-Wehrdienst-App für alle 40 Gefechts- und Lebenslagen der Soldat*innen bei Tag und bei Nacht in Deutsch, Englisch, Arabisch und Mandarin“ – kurz WD-40-App. Die Entwicklungskosten von 28 Mrd. Euro dürften schnell amortisiert sein, erklärt diese App den Soldat*innen nicht nur, wann sie zu essen und zu trinken haben (insbesondere bei Hitze), sie gibt auch interessante Tipps über die Verrichtung des kleinen und des großen Geschäfts im Feld unter Feindbeschuss. Anweisungen zur Bedienung der Waffen sowie das vorbildliche, laute Nachahmen von Schießgeräuschen bei vorübergehendem Munitionsmangel sind in der App ebenso integriert. Damit läuft der Wehrdienst wie geschmiert.

Insgesamt stehen wir großen Herausforderungen gegenüber, doch unsere Geschäftsleitung kennt keinen Zweifel und betrachtet dies nur als zusätzlichen Ansporn: Wir schaffen das!

Puuuh, jetzt muss ich erst einmal durchatmen.

Ich frage mich, wer hier eigentlich alles regelmäßig dem Suff frönt in diesem Land. Sie auch?

Nach dieser verzweifelten Flucht in den Irrsinn zum Schluss noch ein paar wirklich ernst gemeinte Worte. Ganz nüchtern. Versprochen:

In „Wir schaffen das!“ haben wir inzwischen wertvolle Erfahrungen, die uns helfen könnten, wenn wir es zulassen würden! Zweifel an der Idee, auf gemachte Erfahrungen zurückzugreifen und sich weiter zu entwickeln, sind jedoch durchaus nicht unüblich.

Bezüglich Y-Reisen möchte ich einen neuen Verwendungsvorschlag für das Geld zur Diskussion stellen. Da ich im Moment keine Lust habe, im Internet zu suchen, werde ich die folgende Rechnung mit ganz groben Annahmen durchführen. Das reicht vollkommen zum Verständnis des Vorschlags aus. Die Summen sind so gewaltig, dass kleine Unschärfen vollkommen belanglos sind. Die Rechnung ist Folgende:

In Deutschland leben ca. 84 Mio. Einwohner. Gehen wir davon aus, dass diese gleichmäßig auf die Lebensalter von 1-100 Jahren aufgeteilt sind. Damit hätten wir ca. 8,4 Mio. Menschen im Alter von 17-26 Jahren (die Hauptzielgruppe für unser Reiseunternehmen „Y-Reisen“). In Wirklichkeit dürften es vermutlich weniger sein wegen des demographischen Wandels.

Die Geschäftsleitung – nein, Verzeihung, ich wollte ernst bleiben – die Bundesregierung möchte ca. 220 Mrd. Euro pro Jahr für das Reiseunternehmen ausgeben (siehe oben 5 % Ziel der NATO). Das sind 26.190 Euro pro Mensch im Alter von 17-26 Jahren. Pro Jahr. Damit wollen wir Reisegefährte und Gepäck anschaffen und viele Angestellte für Y-Reisen bezahlen. Mit dem Ziel, dass die entweder nie verreisen oder aber wenn sie verreisen möglichst nichts mehr mit zurück bringen. In beiden Fällen ist das Geld für die Hölle und für uns verloren.

Vorschlag: Wie wäre es, wenn wir weniger Reisemittel und weniger Gepäck für Y-Reisen anschafften, sagen wir für den Anfang nur die Hälfte. Und mit der anderen Hälfte, das sind 13.095 EUR pro Jahr und pro Mensch zwischen 17-26 Jahren, in Worten dreizehntausendfünfundneunzig Euro, laden wir jeden einzelnen dieser 17-26jährigen ein, eine Reise in genau die Länder zu machen, vor denen wir uns am meisten fürchten. Einzige Bedingung: Es müssen Gruppenreisen sein, bei denen kleine Gruppen unserer Leute mit kleinen Gruppen Gleichaltriger im Zielland vier Wochen lang gemeinsame Aktivitäten durchführen. Das kann sein Musik machen, Singen, Karten spielen, Saufen, Fußball spielen, am See chillen, Theater spielen, Bäume pflanzen, ein Vereinsheim bauen oder was auch immer. Hauptsache, die Menschen machen etwas MITeinander und nicht getrennt. Sie sollen sich kennenlernen, gemeinsame, freudvolle Erlebnisse haben. Sicher wird auch die ein oder andere Liebesbeziehung daraus resultieren. Jedenfalls bin ich fest davon überzeugt, dass Menschen, die gemeinsam schöne Stunden erleben, niemals auf die Idee kämen, sich in die Erde einzugraben und gegenseitig zu erschießen. Und eine Geschäftsleitung, die daran interessiert wäre, hätte keinerlei Interesse, sich in einen Krieg zu stürzen.

Das einzige Problem: Diese Lösung ist nicht vorgesehen, denn sie passt nicht in das Konzept der Bundesregierung. Denn es wird nichts zerstört und es wird auch kein großes Geld damit verdient. Es ist einfach viel zu friedlich.

Hallo Kids! Geht doch mal massenhaft auf die Straße und fordert genau das! Bezahlten Urlaub zehn Jahre lang jedes Jahr für vier Wochen in ferne Länder. Und verweigert gleichzeitig den Kriegsdienst. Das Geld wäre jedenfalls da (siehe oben). Und für den Frieden wäre es vermutlich zehnmal hilfreicher. Ach ja, und wählt einfach Parteien, die sich für Frieden und Abrüstung, für Völkerverständigung und Entspannung einsetzen. Dann verringert sich auch das Risiko, dass Ihr zwangsangestellt werdet bei Y-Reisen. Wäre das was für Euch? Wäre das ein Plan? Dann wärt Ihr zumindest schon überqualifiziert für das Reisebüro, denn die suchen ja nur Planlose.

Und an die Mamas und Papas, Omas und Opas: Denkt auch mal darüber nach, was gerade abläuft und wenn es Euch nicht gefällt, dann macht bitte ALLE Euren Mund auf und sagt es endlich laut und deutlich! Sprecht Eure lokalen Politikvertreter an und teilt ihnen mit, was Ihr von der Politik erwartet. Die lokalen Politikvertreter können über ihre politischen Gremien nach oben eskalieren. Und die lokalen Parteimitglieder bestimmen über ihre Delegierten die Marschrichtung der Politik in ihrer Partei und wählen das Personal, das diese Politik umsetzt. Daher seid Ihr bei den lokalen Vertretern genau richtig! Und wenn diese nicht „spuren“, nicht Kontrolle über die von ihnen gewählten Spitzenkräfte ausüben, wenn sie falsche Politik laufen lassen, dann entzieht ihnen bei der nächsten Wahl das Vertrauen. In Europa, im Bund, im Land und in der Kommune! Punkt. Natürlich könnt Ihr auch auf die Politiker auf den höheren Ebenen zugehen. Die sind halt nur weiter weg, sehen Euch nie und interessieren sich daher oft nicht für Euch.

Wer schweigt, stimmt zu.

Das Böse braucht zum Siege nur das Schweigen der Mehrheit.

Wir gestalten die Welt.

Es liegt an uns, wie es weiter geht.

Aktiv werden! Jetzt!

Wir lesen uns …

Bild: qtfix0017

–++–

  1. https://initiativefreiundselbstbestimmt.com/2025/07/07/rustungswahn-effizienzproblem-geplante-ausplunderung-und-verarmung-vorbereitung-eines-krieges/
  2. https://www.bild.de/politik/inland/deutsche-friedenstruppen-wadephul-funkt-merz-vor-ukraine-gipfel-dazwischen-68a2b630f3b3300719844db5?t_ref=https%3A%2F%2Fm.bild.de%2Fpolitik%2Finland%2Fdeutsche-friedenstruppen-wadephul-funkt-merz-vor-ukraine-gipfel-dazwischen-68a2b630f3b3300719844db5%3Ft_ref%3Dhttps%253A%252F%252Fwww.bild.de%252Fpolitik%252Finland%252Fdeutsche-friedenstruppen-wadephul-funkt-merz-vor-ukraine-gipfel-dazwischen-68a2b630f3b3300719844db5
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