20. Mai 2023
Egon W. Kreutzer
Die Stimmen, die, je länger die Maßnahmen zurückliegen, umso lauter fordern, es müsse nun eine Aufarbeitung geben, manche fordern sogar, es müsse auch persönliche Konsequenzen geben, haben ja absolut recht, doch gerade deshalb wird es vor dem Jahr 2100, wenn sich dann die ersten Historiker daran wagen, die Geschehnisse neutral zu beleuchten, nicht dazu kommen.
Dafür gibt es drei Gründe, von denen jeder für sich alleine ausreichen würde, eine Aufarbeitung zu Lebzeiten der Opfer und Täter zu unterlassen, bzw. zumindest zu erkennen, dass es sie nicht geben kann und wird.
Erstens:
Wir haben nicht nur nur eine Erde, wir haben auch nur einen Satz politisches Personal.
Eine gewissenhafte Aufarbeitung aller Vorgänge rund um die Corona-Pandemie in Deutschland müsste zu dem Ergebnis gelangen, dass die politischen Entscheidungsträger ihrer Verantwortung in sträflicher Weise nicht gerecht geworden sind. Dabei sind die zumindest umstrittenen „Maskendeals“ und „Impfstoff-Beschaffungsdeals“ noch die eher lässlichen Sünden. Das katastrophale Versagen ist da zu finden, wo sich die Verantwortlichen zu einem Corona-Regime zusammenrotteten, das wild entschlossen war, auf falschen Informationen beruhende Maßnahmen gewaltsam durchzusetzen. Dass alles, was heute über die „Pandemie“ und die „Maßnahmen“ bekannt ist, schon im ersten Corona Jahr von angesehenen Wissenschaftlern vorgetragen wurde, hat nicht dazu geführt, die eigene Position noch einmal kritisch zu überprüfen, sondern zur Verteufelung der kritischen Stimmen, was teils mit strafrechtlichen Konsequenzen verbunden war. Wer also sagte, dass
- Corona ein der saisonalen Grippe vergleichbares Risiko darstellt, dass also unter vorerkrankten Älteren mit schweren Verläufen und auch Todesfällen zu rechnen sei, dass Jüngere ein deutlich geringeres Risiko aufweisen und Kinder und Jugendlich praktisch gar nicht bedroht sind,
- dass das Tragen von Masken, auch der zuletzt zwingend vorgeschriebenen FFP2-Masken, weder Eigen-, noch Fremdschutz gewährleistet, weil diese Masken nicht geeignet sind, Viren dieser Größe auszufiltern, während das Tragen der Maske selbst gesundheitliche Gefahren mit sich bringt, die in der Arbeitsschutzverordnung zwar mit strengen Vorschriften zu den Trage- und Pausenzeiten gewürdigt werden, welche für den medizinischen Einsatz aber faktisch außer Kraft gesetzt wurden,
- dass die PCR-Tests zu jedem gewünschten, aber kaum zu einem sinnvoll verwertbaren Ergebnis führen,
- dass die verordneten Lockdowns nicht nur massiven wirtschaftlichen Schaden anrichten, sondern auch schwere psychische Belastungen für die „Eingesperrten“ mit sich bringen und vor allem die Schüler massiv ins Hintertreffen geraten ließen,
- dass es durchaus bekannte, konventionelle Behandlungsmethoden und Arzneimittel gäbe,
- dass ein innerhalb kürzester Zeit entwickelter Impfstoff mit einem gänzlich neuartigen Wirkungsprinzip ohne hinreichende klinische Erprobung niemals zugelassen werden sollte und dass die Massenimpfungen unvorhersehbaren Schaden anrichten würden,
wurde quasi öffentlich hingerichtet, während die Panik unter der Bevölkerung immer wieder neu befeuert wurde.
Wenn man nun „aufarbeiten“ wollte, wenn man alle poltisch Verantwortlichen, beginnend bei den Mitglieder des Deutschen Bundestages und den beiden Bundesregierungen aus der Corona-Zeit, über die Ministerpräsidenten der Länder , die Mitglieder der Landesregierungen und der Landtage, mit ihren Handlungen konfrontieren, sie strafrechtlich belangen und ihrer Ämter entheben wollte, und dies bis in die Landkreise hinein, wer bliebe dann übrig, um deren Aufgaben zu übernehmen? Nicht mehr als vielleicht zwei Dutzend einzelner Mitglieder mit Regierungserfahrung der sich selbst „demokratisch“ nennenden Parteien und ein größerer Teil der AfD.
Würde das genügen, um den Staat am Funktionieren zu halten, wenn bisher nicht öfffentlich in Erscheinung getretene Parteimitglieder aus den hinteren Reihen ohne jegliche Einarbeitung übernehmen müssten? Nein. Der Staat würde wie ein frisch geköpfter Hahn noch eine kurze Weile flatternd herumrennen und dann zusammenbrechen.
Es stellt sich dasselbe Problem, das sich nach 1945 schon einmal stellte, und das damals in sehr vielen Fällen mit dem Persilschein der Entnazifizierung so elegant gelöst wurde, dass so mancher stramme Nationalsozialist erst nach vielen Jahren in Amt und Würden als solcher erkannt wurde. Ein herausragendes Beispiel bietet Hans Filbinger.
Zweitens:
Das Interesse an der Aufarbeitung ist relativ gering.…
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