Von
Jens Woitas
– 3. Mai 2023

Der Titel dieses Artikels muss zunächst als ein völliger Widerspruch in sich erscheinen. Da ja Demokratie im Wortsinne „Volksherrschaft“ bedeutet, sollte es ja eigentlich unmöglich sein, dass das Volk selbst gegen seine eigene Herrschaft rebelliert. Solche Entwicklungen hat es aber in der Geschichte durchaus schon gegeben, und sie sind aus meiner Sicht ein wesentlicher Bestandteil der Krise, in der sich fast alle westlichen Staaten in unserer Gegenwart befinden. Im Folgenden will ich diesen Gedanken näher ausführen.
Blicken wir zunächst nach Frankreich: Die gegenwärtigen Entwicklungen in unserem Nachbarland zeigen sichtbare Anklänge an das Deutschland der frühen 1930er Jahre. Die einstige politische Mitte der Fünften Republik ist marginalisiert und ist trotz eines sie begünstigenden Mehrheitswahlrechts im Parlament nur noch in der Minderheit. Präsident Emmanuel Macron hält verzweifelt die Stellung und spielt bei der Rentenreform die Rolle eines modernen Hindenburg, der seinerzeit als deutscher Reichspräsident mit „Notverordnungen“ die Funktionsfähigkeit der Weimarer Republik aufrecht erhielt. Gleichzeitig streiten sich Links- und Rechtsradikale bereits um die Nachfolge einer gescheiterten politischen Ordnung. Im Moment bilden sie aber noch eine Art Zweckbündnis, während Volksmassen, zunehmend mit Gewalt, auf der Straße gegen eben diese Staatsordnung protestieren…..
mehr dazu bei:
X1 3. Mai 2023 Beim 22:48
“Präsident Emmanuel Macron hält verzweifelt die Stellung … Gleichzeitig streiten sich Links- und Rechtsradikale bereits um die Nachfolge einer gescheiterten politischen Ordnung. ”
Das ist eine eklatant falsche Einschätzung der Lage.
Was in Wirklichkeit passiert ist eine neokommunistische/neofeudale Revolution von oben, der “Great Reset”, mit Macron als einem der Funktionäre dieser Bewegung.
Es sind die “Rechtsradikalen” und teilweise die “Linksradikalen”, die “verzweifelt die Stellung” halten für Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit und -vielfalt, gegen Gleichschaltung, Staatwillkür, Zensur und Welteroberungspläne inklusive Atomkrieg.
Die Radikalen sind diejenigen, die sich in Pervertierung der Wahrheit als “Mitte” bezeichnen, die Blockparteien, die die Demokratie durch eine Diktatur ersetzen und als Vorwand nach dem Vorbild der Kommunisten ein “großes Ziel” proklamieren, für dessen Erfüllung jedes Opfer und jede noch so radikale Tat gerechtfertigt ist (bei den Kommunisten war das die “Befreiung der Arbeiterklasse”, “Weltfrieden”…, bei den heutigen Extremisten sind es Klima, Pandemiebekämpfung, Minderheiten oder was sich die Ideologen im Auftrag der Milliardäre sonst noch so ausdenken).
Was heute “rechtsradikal” genannt wird ist im Wesentlichen das was bis Anfang der 2000er Jahre noch bürgerlicher Mainstream war und den Westen so erfolgreich machte.
Was heute in dem Medien als “linksradikal” gilt sind die traditionellen Linken, die den Armen helfen und Frieden erhalten wollen und nichts mit Gender- und Klimawahn, Kriegseuphorie, BLM und allen anderen den Zusammenhalt und die Funktionsfähigkeit der Gesellschaft und Wirtschaft zerstörenden Projekten zu tun haben wollen.
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Blauigel 3. Mai 2023 Beim 22:09
Spannende Analyse👍, an der mir der historische “Ausflug” gefallen hat.
Der Ausblick gefällt mir zwar nicht, aber es wird sehr wahrscheinlich in etwa so eintreten..
ergo – in resillienz das große Kino beim Moselwein oder Scotch “genießen”.
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