
Klaus-Jürgen Bruder
Unser wichtigstes Instrument, die »Kritik aller Verhältnisse, in denen der Mensch nicht als Mensch lebt« (2), ist uns aus der Hand geschlagen. Wenn die Kritik am Krieg als »rechts« diffamiert werden kann, wenn der Widerstand gegen die Zerstörung von Demokratie und Menschenrechten als »rechts« verurteilt und verfolgt werden kann, wenn diejenigen, die den Putsch, mit dem das Coronaregime installiert worden war, nicht zur Verantwortung gezogen werden, sondern die nächste Etappe der Verschärfung und Fortsetzung dieses Regimes öffentlich vorbereiten können, wenn diejenigen, die dieses Regime mitgetragen haben, ohne sich zu entschuldigen, wieder an dem Punkt anknüpfen können, an dem sie uns verraten haben, wenn diejenigen, die sich als unsere Anwälte und Verteidiger gegen die zunehmende Willkür des Staatsapparats angeboten hatten, nun wieder zu ihrer alten Rolle der Klage des Bedauerns über die Folgen des Putschregimes zurückkehren wollen, als sei nichts geschehen, dann ist die von Marcuse beschriebene Paralyse der Kritik vollendet.
Kritik als die Voraussetzung, als Motor aller Wissenschaft und Aufklärung ist tot, der bloße Positivismus der Gewalt, der blanke Behaviorismus der Schönen neuen Welt ist an seine Stelle getreten. Die Neue Gesellschaft für Psychologie hat diese Entwicklung mit ihren Kongressen von Anfang an problematisiert:
Eine Revue der letzten zwölf Jahre
Vielleicht haben Sie den letzten Kongress erlebt (3). Er war in mehrfacher Hinsicht ein besonderer, vom Thema her, von der Gestaltung, der einzige psychologische Kongress, der sich mit dem Thema der Corona-Inszenierung als Inszenierung beschäftigt hat, vielleicht der einzige Kongress zu diesem Thema überhaupt, und der ganz wesentlich getragen war von denen, die die Kritik der Corona-Inszenierung politisch artikuliert haben und auf die Straße getragen haben.
Die Neue Gesellschaft für Psychologie (NGfP) war eine Ausnahme. Sie hat von Anfang an den politischen Charakter einer Inszenierung behauptet und sich gegen den medizinischen Diskurs gerichtet: »Der Diskurs der Macht hat das Virus für seine Zwecke okkupiert – nicht umgekehrt.« (4) Wie war das möglich? Was war der Preis dafür?
(….)
Der Krieg setzt den Terror der Corona-Pandemieinszenierung fort
Diese war seine Vorbereitung.
Die Corona Pandemieinszenierung war selbst lange vorbereitet, wurde mit einer Überrumpelung der Bevölkerung ins Werk gesetzt, deren dadurch herausgeforderte Loyalität mit allen Registern des Diskurses der Macht aufrechterhalten und stabilisiert werden musste und wurde.
Seine Methode: des Versteckens durch Zeigen, durch falsche Behauptungen, falsche Versprechen, hat aus der Loyalität der Bevölkerung, auf die er aufgebaut hat, eine aggressive Affirmation gemacht, die sich zugleich gnadenlos und erbittert gegen jede Kritik, abgeschottet – der psychische (psychologische) Ausdruck jener »kannibalistischen Weltordnung«, die von ihrem Propagandisten Klaus Schwab euphemistisch als neue Normalität apostrophiert wurde.
Die derzeitige Kriegspropaganda steigert allerdings die Brutalität der Diffamierung, Verleumdung und Verachtung, die wir bereits in der Corona Inszenierung erlebt hatten, ins Bedrohliche. Ihre Frontkämpfer scheinen keine Grenzen mehr zu kennen, werden förmlich zu Häschern, wie der schnöselhafte Kabarettist mit dem Banker Outfit, der am 22. Februar im »Politischen Aschermittwoch« in unflätigster Weise über Wagenknecht und Schwarzer hergezogen ist nach dem Schema Kritik und Widerspruch als rechts zu disqualifizieren: er schämt sich nicht, den Göbbels zu machen oder »den Bluthund zu spielen«.
Alles, was jedem Krieg eigen ist: Zerstörung, Verwundung, Vergewaltigung, Tötung wird allein den Russen vorgeworfen – obwohl das Putschregime der Ukraine alle diese Gräuel bereits seit 2014 der Bevölkerung zugefügt hat – und das ohne Protest von unserer jetzt so empörten Seite! Inzwischen wird in der TV Seriensendung History der erste Weltkrieg unter der Überschrift »Russlands Kriege« geführt, obwohl man diesen ersten Weltkrieg als einen Russland aufgezwungenen Krieg bezeichnen könnte, ebenso wie den zweiten und den bevorstehenden dritten.
Unglaublich und zutiefst erschütternd, bei der Wiedergeburt dessen dabei zu sein, was wir in der Geschichte des NS nicht glauben konnten: die grenzenlose Idolatrie der Führerfiguren in Wort und Bild. Ein Beispiel unter vielen: wenn Reinhard Veser in der FAZ vom 23.02.2023 in einem ganzseitigen Beitrag über Selenskyi die Überschrift verwendet: »er ist da« kommt die Erinnerung an den Film über die Wiederauferstehung Hitlers, der den Titel trug: »er ist wieder da«.
Während der Zeit der Corona Pandemie Inszenierung wurden gleichzeitig auch die Vorbereitungen getroffen und erste Schritte ausprobiert zu einem neuen Herrschaftsmodus überzugehen, nämlich zum behavioristischen Modell von Verhaltenskontrolle durch Nudging und Credit Points (20). Voraussetzung dafür wäre allerdings die Abschaffung des Geldes oder wie Klaus Schwab beschönigend es ausdrückt »ihr werdet nichts mehr besitzen aber glücklich sein«.
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