Von
Max Erdinger
– 24. Februar 2023
Von
–
24. Februar 2023

Wie lange dauerte der dreißigjährige Krieg? Wenn man nicht gerade Annalena Baerbock fragt, hat man gute Chancen auf eine richtige Antwort: Dreißig Jahre. Von 1618 bis 1648. Wie lange dauert der 2014 begonnene Ukrainekrieg schon? – Neun Jahre? – Pah! Es ist nur ein Jahr. Warum? Weil Krieg und Angriffskrieg nicht dasselbe sind. In der Ukraine herrscht nämlich gar kein Krieg. Dort herrscht „Putins Angriffskrieg”. Und der ging erst am 24. Februar 2022 los. Jubiläum für die Blöden.
Am 24. Februar 2022 wusste eine riesige Anzahl von Deutschen nichts mit dem Wort „Ukraine“ anzufangen. Eine Ahnung hatten viele, aber sie waren sich nicht ganz sicher. War die Ukraine ein Land irgendwo „jwd“ („janz weit draußen”) und die Ukulele ein Saiteninstrument? Oder war es umgekehrt? Heute wissen alle, wie es richtig ist. Die Ukraine ist ein Land in Osteuropa. Und größer als Frankreich ist es auch. Ein überfallenes Land – was ja noch ginge, weil es überfallene Länder en masse gibt, ohne daß man sich groß darüber aufregen müsste. Aber diese Ukraine da, die wurde von den Bösen überfallen, den Russen nämlich – und nicht von den Guten, wie sich das bei einem anständigen Überfall gehört. Nur die USA machen anständige Überfälle auf Länder. Die Russen hingegen sind böse und machen nur unanständige Überfälle. Gottseidank haben die anständigen Überfälle die absolute Mehrheit.
Lange (Vor-)Geschichte
Der Ukrainekrieg ging lange vor dem 22. Februar 2022 los. Im Jahr 2013 war ein Assoziierungabkommen zwischen der EU und der Ukraine so gut wie unterschriftsreif, als die russische Regierung in Kiew vorstellig wurde und anmerkte, so gehe es nicht. Und zwar wegen eines Freihandelsabkommens, das zu diesem Zeitpunkt zwischen der Ukraine und Russland bestand. Der russische Einwand: Mit einem Assoziierungsabkommen zwischen der Ukraine und der EU würde die Ukraine quasi zu einem Transitland für den zollfreien Export von EU-Gütern nach Russland werden. Der ukrainische Präsident Janukowitsch müsse sich schon entscheiden: Entweder Assoziierungsabkommen mit der EU oder Freihandelsabkommen mit Russland. Janukowitsch legte daraufhin das EU-Assoziierungsabkommen mit der EU auf Eis. Er wollte lieber das Freihandelsabkommen mit Russland beibehalten. Ob nicht doch beides zur allgemeinen Zufriedenheit hätte geregelt werden können, steht in den Sternen, da sich spätestens ab diesem Zeitpunkt ein anderer Regisseur in den Vordergrund drängte und fortan darüber bestimmte, wie es weitergehen sollte. Das waren die USA.
Die amerikanischen Pläne, sich vermittels ihrer europäischen Satelliten bis an die russische Grenze heranzuschleichen, waren gescheitert. Es bedurfte also einer Korrektur. Schließlich gab es in der Westukraine genügend Leute, die lieber das Asoziierungsabkommen mit der EU geschlossen hätten, als das Freihandelsabkommen mit Russland beizubehalten. Diese Leute ließen sich nutzen im amerikanischen Interesse. Daß es sich dabei um ukrainische Nationalisten handelte, die den Faschistenführer Stepan Bandera verehrten, war zwar nicht gerade schön, aber Nützlichkeit geht nun einmal vor Schönheit. Es galt, mithilfe dieser hässlichen Ukronazis den Sturz der russlandfreundlichen Regierung Janukowitsch vorzubereiten. In der Folge infiltrierten dann diverse westliche Stiftungen, reichlich mit finanziellem Schmiermittel ausgestattet, die notorisch korrupte Ukraine, ergänzt durch eine gewisse Anzahl militärischer Experten von „Blackwater” respektive „Academi”, um dort mit den Ukronazis zusammen einen Putsch gegen die Regierung Janukowitsch auf die Beine zu stellen. Diese Ukronazis hielten schon damals überhaupt nichts von ihren russischen Landsleuten, vornehmlich im Osten der Ukraine. Im Spätherbst 2013 begannen dann die Proteste auf dem Maidan von Kiew gegen die Regierung – und im Februar 2014 waren sie schließlich von Erfolg gekrönt. Janukowitsch musste fluchtartig das Land verlassen. Ersetzt wurde seine Regierung durch prowestliche Marionetten…..
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