Eine Geschichte vom Terroranschlag auf Nord Stream

VonPed

Feb 20, 2023 Nord Stream, Seymour Hersh, Staatsterrorismus

…, also auf kritische Infrastrukturen EU-Europas ist auch die Offenlegung von Abhängigkeit und Duckmäusertum westlicher Politiker sowie Leitmedien.


Mutig und investigativ sind diese auf Linie getrimmten Vasallen nur dann, wenn es darum geht, den ihnen vorgegebenen und damit verbindlichen, offiziellen Erzählraum zu bedienen. Wenn es nicht droht weh zu tun, sind die im letzten Jahrzehnt reihenweise hochgezogenen „Faktenfinder“ unermüdlich vor allem damit beschäftigt, Opponenten etablierter Macht durch den Dreck zu ziehen. Mit Journalismus hat das freilich nichts zu tun. Der Umgang  der „Qualitätsmedien“ und politischen Eliten mit dem verbrecherischen Anschlag auf Nord Stream ist eine Offenbarung erster Güte.


Vorangestellt:

Seymour Hershs Ermittlungen sind, ganz dem Thema angepasst, von gewaltiger Sprengkraft. Der Schleier, wer was und wann getan hat, er lichtet sich. Doch gibt es auch eine Reihe von, für jeden aufmerksamen Leser erkennbaren Widersprüchlichkeiten in der Erzählung. Der Autor geht auch daher davon aus, dass Hershs Geschichte nicht die ganze Wahrheit erzählt, weder was die Geschichte selbst angeht, noch betreffs der Akteure. Das wird verschiedene Gründe haben, die auf dieser Plattform noch diskutiert werden. Getitelt habe ich mit „eine Geschichte“. Das ist wohlbedacht, denn möglicherweise steckt eine Agenda hinter diesen dem Star-Journalisten zugesteckten Informationen. Eine die beabsichtigt, dass diese Geschichte, als Teil eines in der Öffentlichkeit behutsam gewandelten Narrativs zu DER GESCHICHTE festgemeißelt werden soll.  Hier aber Hershs Bericht:

Wie Amerika die Nord Stream-Pipeline ausschaltete

Die New York Times nannte es ein „Mysterium“, aber die Vereinigten Staaten führten eine verdeckte Seeoperation durch, die geheim gehalten wurde — bis jetzt

von Seymour Hersh, 8. Februar; Originalveröffentlichung: https://seymourhersh.substack.com/p/how-america-took-out-the-nord-stream

Das Tauch- und Bergungszentrum der US-Marine befindet sich an einem Ort, der so obskur ist wie sein Name — an einem ehemaligen Feldweg im ländlichen Panama City, einer heute boomenden Urlaubsstadt im südwestlichen Panhandle von Florida, 70 Meilen südlich der Grenze zu Alabama. Der Komplex des Zentrums ist so unscheinbar wie sein Standort — ein trister Betonbau aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, der an eine Berufsschule im Westen Chicagos erinnert. Auf der anderen Seite der heute vierspurigen Straße befinden sich ein Münzwaschsalon und eine Tanzschule.

Das Zentrum bildet seit Jahrzehnten hochqualifizierte Tiefseetaucher aus, die einst US-amerikanischen Militäreinheiten auf der ganzen Welt zugeteilt waren. Sie sind in der Lage, technische Tauchgänge durchzuführen, um sowohl das Gute zu tun — C4-Sprengstoff zu verwenden, um Häfen und Strände von Trümmern und nicht explodierten Sprengkörpern zu befreien — als auch das Schlechte, wie das Sprengen ausländischer Ölplattformen, das Verschmutzen von Einlassventilen für Unterwasserkraftwerke und die Zerstörung von Schleusen an wichtigen Schifffahrtskanälen. Das Zentrum in Panama City, das über das zweitgrößte Hallenbad Amerikas verfügt, war der perfekte Ort, um die besten und wortkargsten Absolventen der Tauchschule zu rekrutieren, die im vergangenen Sommer erfolgreich das taten, wozu sie 260 Fuß unter der Oberfläche der Ostsee autorisiert worden waren.

Im vergangenen Juni brachten die Marinetaucher im Rahmen einer weithin bekannten NATO-Sommerübung namens BALTOPS 22 (1) die fernausgelösten Sprengsätze an, die drei Monate später drei der vier Nord-Stream-Pipelines zerstörten, so eine Quelle mit direkter Kenntnis der Einsatzplanung.

Zwei der Pipelines, die unter dem Namen Nord Stream 1 bekannt sind, versorgen Deutschland und weite Teile Westeuropas seit mehr als einem Jahrzehnt mit billigem russischen Erdgas. Ein zweites Paar von Pipelines, Nord Stream 2 genannt, wurde bereits gebaut, war aber noch nicht in Betrieb. Nun, da sich russische Truppen an der ukrainischen Grenze sammeln und der blutigste Krieg in Europa seit 1945 droht, sah Präsident Joseph Biden in den Pipelines ein Mittel für Wladimir Putin, Erdgas für seine politischen und territorialen Ambitionen zu instrumentalisieren.

Um Auskunft [zu den Ermittlungen Hershs] gebeten, sagte Adrienne Watson, eine Sprecherin des Weißen Hauses in einer E-Mail: „Diese Behauptung ist falsch und völlig frei erfunden“. Tammy Thorp, eine Sprecherin der Central Intelligence Agency, schrieb ebenfalls: „Diese Behauptung ist komplett und völlig falsch.“

Bidens Entscheidung, die Pipelines zu sabotieren, kam nach mehr als neun Monaten streng geheimer Debatten innerhalb der nationalen Sicherheitsgemeinschaft in Washington, wie dieses Ziel am besten zu erreichen sei, zustande. Die meiste Zeit über ging es nicht um die Frage, ob die Mission als solche durchgeführt werden sollte, sondern darum, wie sie durchgeführt werden konnte, ohne dass auffallen würde, wer dafür verantwortlich war.

Es gab einen wichtigen bürokratischen Grund, sich auf die Absolventen der Tauchschule des Zentrums in Panama City zu verlassen. Die Taucher gehörten ausschließlich der Marine an und nicht dem amerikanischen Kommando für Sondereinsätze, dessen verdeckte Operationen dem Kongress gemeldet und der Führung des Senats und des Repräsentantenhauses — der so genannten Gang of Eight — im Voraus mitgeteilt werden müssen (2). Die Biden-Administration tat alles, um undichte Stellen zu vermeiden, als die Planung Ende 2021 und in den ersten Monaten des Jahres 2022 vonstatten ging.

Präsident Biden und sein außenpolitisches Team — der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan, Außenminister Tony Blinken und Victoria Nuland (3), die Unterstaatssekretärin für Politik — hatten sich klar und deutlich gegen die beiden Pipelines ausgesprochen, die von zwei verschiedenen Häfen im Nordosten Russlands nahe der estnischen Grenze Seite an Seite 750 Meilen unter der Ostsee hindurch verlaufen und in der Nähe der dänischen Insel Bornholm vorbeiführen, bevor sie in Norddeutschland enden…..

mehr dazu hier:

Veröffentlicht von Huxley

Handwerker, Steuerzahler, Spaziergänger, Demonstrant, Aktivist

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