Medien und Politik haben die Anti-Corona-Proteste in China als Thema entdeckt. Das Beispiel zeigt anschaulich, wie politisiert die sogenannte Berichterstattung der westlichen Medien ist.
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29. November 2022 18:01 Uhr
Es ist noch nicht lange her, da waren für deutsche Politiker und Medien alle Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen Teufelswerk. Westliche Medien und Politiker haben von „Verschwörungsideologen“, „Rechtsextremen“, „Volksfeinden„, „Impfgegnern“, „Corona-Leugnern“ und was weiß ich nicht noch alles fabuliert. Jeder, der gegen die Corona-Einschränkungen und gegen die Impfungen mit den experimentellen mRNA-Impfstoffen, die übrigens eine Gentherapie und keine Impfung sind, war, wurde diskreditiert. Und wenn es eine in der Öffentlichkeit stehende Person war, wurde sie medial und gesellschaftlich geschlachtet. Der Verfassungsschutz hat sogar extra eine neue Kategorie namens „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ eingeführt, um die Kritiker der Bundesregierung zu beobachten.
Während Proteste gegen die Corona-Politik in Deutschland weitgehend verboten waren und deren Anhänger mit allen Mitteln niedergemacht wurden, der ursprüngliche Organisator der Proteste Michael Ballweg sitzt wegen konstruierter Vorwürfe sogar seit knapp einem halben Jahr in Untersuchungshaft, finden Politik und Medien in Deutschland Corona-Proteste in China super. Seit Tagen erleben wir eine Medienhype wegen der Proteste gegen die strikte Corona-Politik der chinesischen Regierung.
Der Grund des Medienhypes
Der Hype, der um die Proteste in China veranstaltet wird, ist beeindruckend. Der Spiegel hat am 28. und 29. November (Stand 29. November 16.30 Uhr) sage und schreibe 12 (in Worten zwölf) Artikel veröffentlicht, die sich auf die eine oder andere Weise mit den Protesten in China beschäftigen. Dem Spiegel-Leser soll offenbar der Eindruck vermittelt werden, in China stehe eine Revolution an.
Dabei ist es bemerkenswert, was für den Spiegel der Grund für diese Flut von Artikeln ist. Am 28. November konnte man in dem Spiegel-Artikel mit der Überschrift „Historische Demonstrationen in China – »Wir sind Bürger, keine Sklaven«“ lesen:
„Kaum brennen die ersten Kerzen, rücken die Polizisten in Peking an. Sie kommen mit Mannschaftswagen. Das Blaulicht flackert an den Wänden der Residenzen und Botschaften am Liangmahe. Dann ziehen sie los, die Uferstraße entlang, vorbei an der iranischen Botschaft, in den Händen ihre weißen Zettel. Es werden immer mehr. 300, 400, 500, am Ende sind es bestimmt tausend Demonstranten.“
Peking hat fast 22 Millionen Einwohner, ist also gut 5,5 so groß wie Berlin. Und in Peking haben sich „bestimmt tausend“ Demonstranten zusammengefunden, um zu demonstrieren. Das wäre so, als wenn sich in Berlin weniger als 200 Demonstranten zusammenfinden. Dem Spiegel ist das (und die ähnlich „großen“ Demos in anderen chinesischen Städten) eine Medienkampagne wert, die bereits vom Sturz der chinesischen Regierung fabuliert, dazu später mehr.
Gute Demo, böse Demo
Wir können also schon mal festhalten, dass die mediale Hysterie über die Proteste in China an den Haaren herbeigezogen ist, denn es handelt sich um kleine Demos, die vor dem Hintergrund der Einwohnerzahlen der betroffenen Städte schlicht nicht ins Gewicht fallen.
Dass westliche Medien und Politiker daraus so einen Hype veranstalten, zeigt, wie politisiert die „Berichterstattung“ im Westen ist. Jede noch so kleine Demo in einem „bösen“ Land wird medial zu einer Bedrohung der dortigen Regierung aufgeblasen, während weitaus größere Demos in westlichen Ländern, deren Forderungen den westlichen Medien und Regierungen nicht gefallen, entweder verschwiegen oder diskreditiert werden.
Dass das so ist, zeigt ein einfaches Beispiel. Am Samstag, also zur gleichen Zeit, als in China demonstriert wurde, haben in Leipzig 1.200 Menschen unter dem Motto „Ami, go home“ für den Abzug amerikanischer Soldaten aus Deutschland und gegen die Ukraine-Politik der Bundesregierung demonstriert. Die Demo in Leipzig war sogar größer als die Peking und wenn man die Teilnehmerzahl ins Verhältnis zu der Einwohnerzahl setzt, war die Demo in Leipzig eine regelrechte Massenveranstaltung.
Trotzdem war die Demo in Leipzig dem Spiegel nicht einen einzigen Artikel wert. Und das, obwohl es solche Demos derzeit in vielen Städten Deutschlands und Europas gibt. Jedes Wochenende gehen zusammengenommen viele tausend Menschen in Europa auf die Straße, um gegen die Ukraine-Politik des Westens, die Russland-Sanktionen und die Waffenlieferungen an das Kiewer Nazi-Regime zu protestieren.
Da diese Proteste den Narrativen von Medien und Regierung widersprechen, wird darüber nicht berichtet. Stattdessen werden die Proteste in China dramatisiert.
Ohne Propaganda geht es nicht……
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