Von Alexander Schwarz
27. September 2022

Eine elegante Lösung zur schlagartigen Beendigung der Diskussion um die Öffnung von Nord Stream 2 im Wege einer Linderung der Gaskrise (vor allem durch den damit einhergehenden zwangsläufigen Fall des Gaspreises) tat sich gestern auf, als gleich beide Nord-Stream-Pipelines massive Beschädigungen aufwiesen: In einer der beiden Röhren der bislang ungenutzten Pipeline Nord Stream 2 war schon in der Nacht zum Montag ein starker Druckabfall festgestellt worden, gestern Abend wurde dann in beiden Röhren von Nord Stream 1 ein Druckverlust gemeldet. Ursache dafür waren jeweils – offensichtlich vorsätzlich herbeigeführte – Lecks. Bei Nord Stream 1 befindet sich das eine in dänischen, das andere in schwedischen Gewässern; das Leck bei Nord Stream 2 liegt wiederum im dänischen Hoheitsgebiet. Nahe der dänischen Insel Bornholm wurden Sperrzonen für den Schiffsverkehr eingerichtet.
Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) und Bundesnetzagentur teilten mit, die Ursachen für den Druckabfall nicht zu kennen. Beim für die technische Sicherheit in Deutschland zuständigen Bergamt Stralsund geht man derzeit nicht von einer weiteren Schadensausbreitung aus; über die Ursachen wisse man nichts. Ein Sprecher von Nord Stream 2 teilte mit, es werde noch tagelang Erdgas in die Ostsee strömen. Für die nagelneue Pipeline sei die Ursachenforschung sehr schwierig, hieß es von der russischen Betreibserseite weiter: Man stehe unter Sanktionen, habe kaum noch Personal und Gelder seien eingefroren. In Lubmin (Kreis Vorpommern-Greifswald), wo die Pipeline in Deutschland anlandet, sei derzeit kein Personal der Nord Stream 2 AG stationiert….
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