Was würde „Querdenker“ Hermann Hesse zum Wahnsinn unserer Zeit sagen?

Von Cantaloop

– 18. September 2022

Klima-Wahn, Corona-Zwang, Energie-Chaos: Angesichts der chaotisch-destruktiven politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Gegenwart ist die Überlegung spannend, wie wohl längst verstorbene Persönlichkeiten, die für ihr nonkonformistisches Denken und Handeln bekannt waren, mit den vorherrschenden Umständen umgehen würden – namentlich mit Freiheitsentzug und politmedialer Bevormundung. Viele Namen unbequemer, weil geistig eigenständiger Größen fallen uns spontan dazu ein. Wir wollen jedoch eine herausgreifen, die die Protest-Jugendkultur der 1968er, aber auch das Leben vieler anderer Sinnsuchenden maßgeblich beeinflusst hat: Hermann Hesse, jenen schwäbisch-schweizerischen Dichter und Schriftsteller, der so viele kluge, scheinbar unwesentliche kleine Dinge angeregt, aufgegriffen und dezidiert beschrieben hat und dessen Aphorismen auch heutzutage noch unser Leben begleiten.

Hesse gilt nicht von ungefähr als der meistgelesene deutschsprachige Autor des 20. Jahrhunderts. Er hatte die seltene Begnadung, Philosophie, ein tiefes Verständnis für den „Weltgeist”, eine ausgeprägte Sensibilität und Empathie mit literarischem und poetischem Talent zu verbinden. Aus der Warte der Gegenwart könnte man ihn retrospektiv als eine Art Mixtur aus Rüdiger Safranski und Rolf-Peter Sieferle mit vielleicht einer Prise Michael Klonovsky bezeichnen – wobei Hesse seine Gedanken und Einsichten jedoch in einer stets verständlichen, nicht elaborierten Sprache verfasste. In seinen Romanen nimmt er eine liberale, beinahe freigeistige und zutiefst menschliche Perspektive ein. Das Schaffen dieses etwas eigenbrötlerisch, aber zugleich moderne und unkonventionell daherkommenden Schwarzwälders hat ganze Generationen von Haltlosen, Verwirrten und Unzufriedenen inspiriert – und tut es  heute noch.

Bald keine weisen Männer mehr

Gerade angesichts nie gesehener sukzessiver Einschränkungen von allem, was uns lieb und teuer ist, in Zeiten von Entfremdung und Entmündigung, hätte Hesse uns sicher einiges zu sagen gehabt. Auch wenn er sich selbst politisch nie in einem Lager verortet und sowohl Kommunismus als auch Faschismus aufs Entschiedenste abgelehnt hat, so kann man ihm doch am ehesten noch eine gewisse Nähe zum traditionellen Bürgertum attestieren – ähnlich wie bei Thomas Mann, mit dem er zeitlebens verbunden war. Konservative Werte, Fleiß, Leistung und Wertschöpfung, Tradition und Tugend, aber auch Innovation und Unkonventionalität sind der Kitt und gleichermaßen Antrieb für einen gedeihlichen gesellschaftlichen Zusammenhalt; das wussten beide, Hesse und Mann.

Die Tatsache, dass kein Gemeinwesen vollkommen ist und dass es in jeder Gesellschaft immer Verbesserungsbedarf gibt, stellte Hesse niemals infrage. Aber er wusste: Ein grundlegender und dauerhafter gesellschaftlicher Konsens darüber, dass niemand ausgegrenzt werden darf, kennzeichnet eine moderne Demokratie; alles andere ließe sich nur mit Zwang erreichen, und das wäre das Ende von Demokratie und freier Gesellschaft. Entschieden trat er Krieg, Extremismus und vor allem politischer Eindimensionalität entgegen. Er votierte zeitlebens für Verstand, Menschlichkeit und Herz – Begriffe, die in der linksgrünen Scheinwelt von heute nur noch aufgesetzt und inflationär wirken, die zu einer Farce, zu bloßen Hüllen und Schlagworten verkommen sind und, schlimmer noch, von kaum einem mehr ernst genommen werden….

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