Von Felix Abt
- 28. Juli 2022

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Frau von Saddam Hussein auf dem Titelblatt der “Vogue” abgebildet war, als der Irak illegal überfallen wurde. Sie etwa? Jetzt jedoch finden wir dort die ukrainische First Lady Olena Selenska, in Szene gesetzt von Starfotografin Annie Leibovitz, im eleganten Chic als westliche Lifestyle-Ikone mit dem Attribut der Stärke und Tapferkeit („Bravery“) auf dem Cover. In dem zugehörigen Editorial im Innenteil ist auch ihr Ehemann auf einigen Bildern zu sehen.

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Wer das alles etwas genauer beobachtet, kann sich des Verdachts nicht erwehren, dass es sich hier um einen konzertierten Versuch handelt, die Wahrnehmung des Ukraine-Krieges zu manipulieren. Tatsächlich hat es noch nie einen so aggressiven wahrnehmungsgesteuerten Krieg gegeben. So werden wir einerseits seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine mit einer noch nie dagewesenen Propaganda in den Massenmedien überschwemmt. Andererseits wurden russische Medien sowie die als „Russland-Versteher“ verunglimpften Stimmen aus dem Äther konsequent entfernt. Das neue Medienelement der beispiellosen Online-Zensur sowie die Netzpropaganda und das Trollings in den sozialen Medien, die durch Algorithmen massiv verstärkt werden, haben noch nie gesehene Ausmaße erreicht.
Nun muss man sich fragen: Warum wird überhaupt ein so beispielloser Versuch unternommen, die öffentliche Meinung über einen Krieg zu manipulieren? Die Antwort ist einfach: Es macht absolut Sinn, wenn man bedenkt, dass es sich um einen äußerst gefährlichen Stellvertreterkrieg handelt, von dem die normalen Bürger nicht nur in keiner Weise profitieren – sondern sogar schwer unter seinen Folgen zu leiden haben werden.
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